Konzertkritik mit Gerda Kindler jetzt online!

Wie Sie von dem Terminkalender der Autorin entnehmen konnten, spielte sie am 08. Juni 2011 bei einem Konzert mit dem Motto „Neue Musik International“ mit.
An diesem Abend wurden Werke von Barbara Mayer (Deutschland) und Jean Goldenbaum (Brasilien/Deutschland), zwei sehr talentierten zeitgenössischen KomponistInnen aufgeführt.  International waren nicht nur die beiden, sondern auch alle MusikerInnen, die an diesem Abend teilgenommen haben.  Neben Österreich, Deutschland und Brasilien wurden noch Ungarn, Polen und auch Tschechien vertreten.
Auf der Seite salzburg.info.de können Sie jetzt eine Kritik über dieses Konzert lesen!

„NEUE MUSIK INTERNATIONAL“ in der Kirche St. Andrä

„Ein außergewöhnliches Konzert mit Neuer Musik aus Brasilien und Deutschland durfte das Publikum am Freitag, den 8.07., in der Andräkirche erleben: Im Zentrum standen dabei die beiden jungen Komponisten Barbara Mayer (Mozarteums-Absolventin, Deutschland) und Jean Goldenbaum (Sao Paulo, Brasilien), die sich in ihren Werken als aufgeschlossene, versierte und vielseitige Künstler präsentierten.

Als „Einstimmung“ auf das folgende zeitgenössische Konzert stand zu Beginn das packende Funk-Rock-Stück Queen Nadine von Barbara Mayer auf dem Programm: In groovigen Rhythmen und virtuosen Improvisationen spielte sich das perfekt harmonierende Duo Gerda Kindler (Ungarn) an der Querflöte und Anna Strauss (Polen) am Jazzklavier gekonnt ins Herz des Publikums und sorgte für einen gelungenen Start.

Im klangvollen Ballett der Aufrechten für Klavier von Jean Goldenbaum, der dieses Stück als Hommage an die Freedom Rides Bewegung schrieb (die sich ab 1961 gegen die damals in der USA herrschende Rassentrennung einsetzte) zeichneten sich bereits die Grundzüge von Goldenbaums Ästhetik ab: Der junge Komponist setzt sich vor allem in Brasilien für die Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen und Gewaltlosigkeit  ein und möchte die Zuhörer mit seiner Musik zum Nachdenken anregen. Diesen Hintergrund brachte die polnische Pianistin Marta Kucbora auch in den Drei Präludien für eine Revolution des Denkens mit ihrer brillanten und ausdrucksstarken Interpretation nahe.

Als besondere Besetzung des Abends traten Evelyn Jahn (Österreich), Monika Devata (Tschechien) und Christoph Ramsauer (Österreich) im Trio an der Sopran,- Tenor- und Bassblockflöte auf: Das exzellent aufeinander eingespielte Team bestach sowohl durch virtuose Technik als auch durch spürbare Experimentier- und Spielfreude im Bereich Neuer Musik: So verblüfften sie in Barbara Mayers Blockflötentrio „Exchanges“, das von verschiedensten neuen Techniken, feinsten Klangnuancierungen und Effekten nur so sprüht, durch ihre Sicherheit, schnellste Reaktionsfähigkeit und sensibelste Klanggebung .

Auch im  Nonviolence Musical Manifest von Jean Goldenbaum stellten die drei Interpreten diese Fähigkeiten deutlich unter Beweis. Anhand dieser eindrucksvollen Komposition appelliert Goldenbaum an die Menschlichkeit und den Verzicht auf jegliche Form von Gewalt. Dazu hatte er ein Manifest verfasst, dessen einzelne Strophen rezitativartig nach jedem der vier Sätze des Werkes vorgelesen wurden.

Als ebenfalls sozialpolitisch orientiert zu bezeichnen war Goldenbaums stimmungsvolle Fantasie für Orgel – Aufruf an die Welt, die der ukrainische Organist Yevhen Vereshchahin mit Spielfreude und großem musikalischen und kulturellen Einfühlungsvermögen interpretierte: Vereshchahin arbeitete in seinem Spiel deutlich die Elemente der brasilianischen Nationalhymne wie auch lateinamerikanische Rhythmen heraus, die Goldenbaum als Parodie und Aufruf an die brasilianische Gesellschaft verwendet und in sein spannungsgeladenes Werk collageartig eingefügt hatte.

Zum Schluss begeisterter Applaus für alle Künstler von Seiten des Publikums sowie das Versprechen, im nächsten Jahr wieder ein so abwechslungsreiches Konzert zu veranstalten, worauf wir uns schon heute freuen dürfen.“

Das Plakat und das Programmheft ansehen bzw. herunterladen und die Kritik in Word lesen u./o herunterladen zu können klicken Sie bitte hier.

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