Wenn man länger nicht geübt hat, ist man oft ratlos, womit man beginnen soll. Im Idealfall haben Sie sich einen Lehrer gesucht, der nach einer Kennenlernstunde Ihre Wünsche und Bedürfnisse gut eingeschätzt und einen passenden Übeplan zusammen gestellt hat. Falls Sie allerdings alleine an die Sache rangehen, wird Ihnen dieser Beitrag helfen, das Übematerial auszusuchen.

Als erstes und wichtigstes würde ich eine Art “ Hausaufgabenheft“ eröffnen. Ich benütze selber vor Zeit zur Zeit eins, wo ich meinen Übeplan und mein Übeprozess genauestens notiere. Das hilft mir den Überblick zu behalten. Außerdem kann ich von Tag zum Tag sehen was alles ich geübt habe. Das ist sehr motivierend und erleichtert die Arbeit.

Dazu suche ich die Noten aus, mache mir eine Reihenfolge und beginne mit dem Üben. Ich notiere erst dann ins Heft, wenn ich mit der jeweiligen Übung fertig bin. Es könnte nämlich passieren, dass man es vorhat z.B. 4 Zeilen zu üben aber man merkt, dass man fürs erste nicht mehr schafft als 2. Ich notiere alles sehr genau. Komponist, Notenheft, Seite, Übungsnummer und weitere Angaben wie: geübt mit non vibrato, Metronomzahl Viertel=60 usw. Erwecken wir das Kind in uns! Für die Motivation ist alles erlaubt. Ein wunderschönes Tagebuch, Belohnungsstickers am Ende des Übens. Einfach alles was uns dabei hilft weiter zu machen.

Das wichtigste Heft sollte auf jeden Fall ein Tonleiterheft sein. Auch wenn viele Schüler Tonleiter nicht mögen das Aufwärmen der Muskeln sind genauso wichtig wie im Sport.
Mein Lieblingsheft ist die Tonleiterschule für Flöte Band II von Bántai-Kovács (EMB Verlag), das jede Tonleiter über 3 Seiten erarbeitet. Ich lasse selten meine Schülern alle 3 Seiten auf einmal üben. Tonleiter, Terzen und Dreiklänge reichen völlig aus. Diejenige die sich im höheren Register unsicher fühlen und die Griffe nicht so stabil drauf haben empfehle ich die Tonleiterschule für Flöte Band I. Hier sind nicht nur weniger Übungen pro Tonleiter, sondern auch der Tonumfang ist geringer. (Der höchste Ton ist der E3.)

Was ist Ihr Lieblingsheft für Tonleiter?