Über das Verhalten der Musiker im öffentlichen Bereich- ein Selbstkritik

Ein persönliches Erlebnis hat die Autorin dazu inspiriert, über dieses Thema nachzudenken. Ein gemütliches Kaffeehaus Besuch mit einer Freundin in der Hoffnung nett und in aller Ruhe eine Unterhaltung führen zu können. Bis drei Musikerinnen eingetroffen sind und am Tisch nebenan Platz genommen haben. Eine erfahrene Musikerin in einer (Mozart) Stadt wie Salzburg erkennt sofort ihresgleichen. Soweit so gut. Außergewöhnlich lautes Reden und Lachen schienen die Damen leider nicht genug Aufmerksamkeit zu schenken, sie haben nämlich plötzlich los gesungen und dazu gepfiffen. Dass immer mehr Gäste sie mit Missgunst beobachtet haben hat sie noch mehr angefeuert, bis man sie bitten musste endlich aufzuhören. Statt eine Entschuldigung kamen nur beleidigende und arrogante Worte. Das war der Moment indem die Autorin sich statt den drei selber geschämt hat.

Dass Musiker völlig in ihren eigenen Welt aufgehen und, dass andauernd allen möglichen Stücken im Kopf herum wirren ist in Ordnung. Diese ganz leise vor sich zu summen ist noch ebenfalls in Ordnung. Aber bitte denken wir nach! Wer hört schon anderen wirklich gerne beim Üben zu? Das ewige Wiederholen von Binde-und Artikulationsübungen, ausgehaltene Töne, Intonations- und Trillerübungen können ziemlich nervtötend sein, wenn man sie nicht selber spielt. Laute Gespräche am Handy u./o. das laute Musik-hören mit iPod &Co im überfüllten Bus stört jeden. Dass ein Musiker ein Stück super drauf hat ist erfreulich. Das heißt aber noch lange nicht, dass das alle anderen auf der Straße, im Bus o. eben in einem Café auch gerne hören wollen. Nicht einmal eine Stadt wie Salzburg gehört nur den Musikern. Darüber zu schweigen, dass Musiker mal auch ihre Ruhe brauchen…Es ist sehr wichtig klassische Musik wieder mehr unter die Leute zu bringen, ihr wieder mehr Aufmerksamkeit und Liebe zu gewinnen. Das funktioniert aber nur mit den richtigen Mitteln, in der richtigen Zeit und auf dem richtigen Ort. Ungewollt aufgezwungene Musik -wie in diesem Fall auch- macht über Musiker eher einen negativen Eindruck und ist weniger hilfreich.
Die Adventszeit so knapp vor Weihnachten ist eine gute Gelegenheit ein bisschen mehr Toleranz und Respekt gegenüber unseren -nicht Musiker- Mitmenschen zu zeigen…

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