Wiedereinstieg nach einer langen Pause mit der Querflöte – Teil 1.

Photo Gerda Moser-Kindler

Oft spielt man als Kind ein Instrument, teilweise sogar ziemlich lang, aber irgendwann kommt der Moment, wo man sich entscheiden muss. Als Erwachsene setzt man sich andere Prioritäten. Studium, Umzug oder ein neuer Job werden wichtiger. Wenn man einmal aufgehört hat, können die Jahre im Nu verfliegen. Als Pädagogin freut es mich immer besonders Menschen zu treffen die nach langer Zeit mit der Flöte wieder weiter machen wollen, denn das zeigt ihre Liebe zur Musik und zum Instrument.
1) Das wichtigste ist jetzt einen Lehrer zu suchen, der mindestens am Anfang als Unterstützung und Hilfe einem beisteht. Am besten einen privaten Lehrer, denn so hat man die Möglichkeit individuellen Wünsche erfüllt zu bekommen. Vielleicht möchte man jede Woche einmal 60 Minuten oder 14tägig 90 Minuten, je nachdem wie man zum Üben kommt.
2) Wenn man einen Lehrer gefunden hat ist es ratsam eine Schnupperstunde auszumachen, in der man den Lehrer kennen lernen kann. Nachdem man in der Stunde mit dem Lehrer alleine ist, ist eine grundlegende Sympathie, und Vertrauen vonnöten. Auch den Lehrer sollte man die Chance zu geben, sich entscheiden zu dürfen, ob er uns behilflich sein kann, oder einen anderen Kollegen kennt, der in dem Fall besser geeignet wäre…
3) Jetzt ist dann der Pädagoge gefragt. Es ist wichtig relativ am Anfang zu klären, wo der Lehrer Nachholbedarf sieht, und welche Dinge ehe super laufen. So wird es auch bald geklärt, was alles geübt werden sollte und warum. Ich treffe leider immer wieder erwachsenen Schüler, die schon relativ lange spielen und sehr motiviert sind, es fehlt ihnen aber viel von den Basics, wie Atem, Stütze, Griffe oder eben die richtige Haltung der Querflöte. Wenn man lange Jahre zum Beispiel falsche Griffe eingeübt, oder immer ohne/ oder mit sehr wenig Stütze gespielt hat muss es klar sein, dass eine baldige Korrektur diesen Makel nicht im Sicht ist. Es erfordert viel Arbeit und Ausdauer. Nachdem es für die meisten nur ein Hobby ist, muss es natürlich nicht alles unbedingt korrigiert werden. Hier können Lehrer und Schüler die Prioritäten gemeinsam besprechen und danach den Übeplan bzw. das Programm zusammen stellen. Egal ob man nur Duette spielen, oder nur mit Playalong CDs seinen Spaß haben, oder vielleicht ein klassisches Programm durchziehen möchte, um eines kommt man nicht rum: Tonleiter und einfache Übungen zum Einspielen. Man läuft ja auch viel leichter und effektiver, wenn man die Muskeln davor aufwärmt, nicht wahr… ? 🙂

An alle Flötisten, die als Kinder viel und gerne Flöte gespielt haben: beginnt wieder! Sucht Euch einen guten Lehrer, eine Band oder eine Kapelle, habt Spaß! Eine schöne Aussage einer meiner Schülerinnen: „Ich habe befürchtet alles vergessen zu haben, aber das stimmt nicht! Alles ist da und es läuft viel besser als ich gedacht hätte!“

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