Kategorien
Blog

Flöte spielen mit aufgeblasenen Backen – Schwachsinn oder doch nicht?

Schon bevor man das allererste Mal in den Flötenkopf spielt hört man vom Lehrer gesagt, dass man auf keinen Fall die Backen aufblasen darf. Anderenfalls wird der Ansatz zu sehr aufgelockert, und es entsteht ein sehr schlechter bis gar kein Ton. Das einfachste Beispiel für einen gelungenen Ansatz ist meistens die mit dem in eine Flasche zu blasen, denn das kennen sogar die meisten Kinder. Es wird auch oft das Wort „lächeln“ verwendet, wobei die linke und rechte Mundwinkel leicht nach oben gezogen werden. Dies verbirgt allerdings auch die Gefahr einen zu festen und verkrampften Ansatz zu bekommen. In dem Fall kann man zwar auch spielen, aber in der 3.Oktave klingen die Töne meist viel zu hoch und gepresst. Dagegen passiert es häufig, dass die Töne in der 1. Oktave gar nicht klingen, da der Ansatz „oben“bleibt. Das heißt, dass die Muskel dazu positioniert sind und bleiben, die Töne in der 2. bzw. 3. Lage zu spielen, und das bekommen wir dann auch in Form des Überblasens zu hören.
Schon James Galway zeigt uns in einem tollen Video, dass er selber kein Verfechter des lächelnden Ansatzes ist. „The smiling Embouchure is no good.“ Für sehr viele die aber anders gelernt haben ist es teilweise sehr schwierig, sich umzustellen. Die Autorin ist in dieser Sache leider selber „Old School“ und fand nicht immer die Balance für die Muskeln -vor allem in der 1. 3. und 4. Register. Daher führte sie mehrere Experimente durch indem sie ihre Backen gewisser weise aufgeblasen und die Muskel so aufgelockert hat. So tat sie sich viel leichter den von Sir James Galway vorgezeigten Ansatz umzusetzen, die Töne der 3-4. Register sind viel offener und stärker geworden, die Intonation ausgeglichener. Wie sieht das aus?

DSC_0408 copy